Hast du das auch schon mal gehört? „Im Winter kannst du ruhig ein bisschen Benzin in deinen Diesel tanken, damit er nicht einfriert.“ mach das NICHT! Ich erkläre dir, warum Benzin nichts in einem Diesel Motor zu suchen hat und warum der Diesel dadurch sogar kaputt gehen kann. Und ich sage dir, wie du deinen Diesel im Winter davor schützt, dass er einfriert!
Benzin im Diesel macht winterfest?
In den vergangenen Jahrzehnten war es nicht unüblich, dass Fahrzeugbesitzer im Winter bis zu 30% Superbenzin zu ihrem Dieselkraftstoff hinzumischten. Dieser Brauch gründete auf der Annahme, dass die Beimischung von Benzin die Fließeigenschaften des Diesels bei niedrigen Temperaturen verbessern und das Risiko des Einfrierens oder des sogenannten „Versulzens“ des Kraftstoffs verringern würde. Dieselkraftstoff kann bei Kälte Paraffinkristalle bilden, die Filter und Leitungen verstopfen und so das Fahrzeug unbrauchbar machen können. Die Beimischung von Benzin sollte dem entgegenwirken, indem der Gefrierpunkt des Kraftstoffgemischs herabgesetzt wird.
Diese Praxis basierte jedoch mehr auf anekdotischer Erfahrung als auf wissenschaftlicher Grundlage und brachte erhebliche Risiken mit sich. Benzin hat andere Verbrennungseigenschaften als Diesel, und seine Beimischung kann zu einer unvollständigen Verbrennung, Beschädigung des Einspritzsystems und sogar zu schweren Motorschäden führen. Moderne Dieselmotoren sind auf die genauen Spezifikationen des Dieselkraftstoffs abgestimmt, und jede Abweichung kann die empfindliche Motorsteuerung und die Einspritzanlage beeinträchtigen. Heutzutage ist die Beimischung von Benzin zu Diesel im Winter nicht mehr notwendig und wird dringend abgeraten.
Die Einführung von Winterdiesel hat die früheren Probleme mit Diesel bei niedrigen Temperaturen weitgehend eliminiert. Winterdiesel wird mit speziellen Zusätzen versehen, die das Versulzen verhindern. Diese Additive und auch die Veränderung des Siedeschnitts-Bereiches verbessern die Fließeigenschaften des Diesels bei Kälte und senken den sogenannten Cloud Point, also die Temperatur, bei der Paraffinkristalle zuerst entstehen. In Deutschland und vielen anderen Ländern wird Dieselkraftstoff saisonal angepasst, sodass der im Winter verkaufte Diesel bereits für niedrige Temperaturen optimiert ist.
Winterdiesel ist in der Regel bis zu einer Temperatur von -20°C einsatzfähig, und in extremen Klimaregionen gibt es sogar noch weiter spezialisierte Formulierungen wie den sogenannten Arctic Diesel, der noch niedrigeren Temperaturen standhalten kann. Halten wir Fest: Die Verwendung von Winterdiesel macht die frühere Praxis der Beimischung von Benzin überflüssig und bietet eine sichere und effektive Lösung für das Fahren bei kalten Temperaturen.